365 Tage sind vergangen, seit wir JA zu Spoontainable gesagt haben. JA zu schlaflosen Nächten, ein tägliches Auf und Ab – quasi Achterbahnfahren ohne Pause. Aber auch JA zu Erfolgserlebnissen, zu Nachhaltigkeit, Frauenpower, Spaß und unzähligen neuen Erfahrungen. Was innerhalb eines Jahres passieren kann, hätten wir selbst nicht geglaubt. Los geht’s mit einem Jahresrückblick…
Juli 2018

Im Juli 2018 gründen Amelie, Julia und Anja die Spoontainable UG, um die Idee der essbaren Eislöffel Realität werden zu lassen und dem Plastikmüll den Kampf anzusagen. Nach zahlreichen Backversuchen, steht die Grundrezeptur unseres Spoonies und nach zahlreichen juristischen Beratungen steht auch die Unternehmensstruktur. Wir entscheiden uns außerdem für die Patenteinreichung und merken, ganz schön teuer so ein Startup…
August 2018
Da finanzielle Mittel im Studium knapp sind, kommt für uns nur die Crowdfunding Kampagne in Frage. Okay aber was ist eine Crowdfunding Kampagne?
Eine Crowdfunding Kampagne meldet man über eine Plattform an, stellt dort das Projekt in Form von Videos, Bildern und Texten vor. Durch Pressearbeit, Marketing und Mund-zu-Mund Propaganda, wird Aufmerksamkeit und Geld für das Projekt gesammelt. Im Gegenzug erhalten Unterstützer*innen ein Dankeschön, das sie sich im Vorfeld aussuchen können. Anders als bei der Form Crowdinvesting, bei welcher Unternehmensanteile verkauft werden.
Wird das vorher festgelegte Spendenziel in einem vereinbarten Zeitraum erreicht, erhält das Team das Geld – falls nicht, wird es den Unterstützer*innen zurückbezahlt.
Unser Ziel von 10.000€ haben wir innerhalb von 30 Tagen erreicht. Das Geld nutzten wir für die erste industrielle Produktion unserer Spoonies. Bei Coppenrath & Feingebäck erhalten wir die Möglichkeit, unsere plastikfreien Löffel an Maschinen zu backen. Mit unserem Produzenten sind wir inzwischen in der Lage, 600.000 Löffel pro Tag herzustellen.
September 2018
Nach der Crowdfunding Kampagne ist vor der Crowdfunding Kampagne. Dank 200 Unterstützern, dürfen wir 200 Päckchen packen und Geschenke versenden. Wir erhalten unsere ersten Messeanfragen und planen die erste Großproduktion für Frühjahr 2019.
Oktober – Dezember 2018
Weitere Optimierungen werden an der Rezeptur vorgenommen, ein erster Kundenstamm wird aufgebaut und Vorbereitungen für den Markteintritt im April 2019 getroffen. Wir haben zwar noch keinen Löffel verkauft, dafür aber jede Menge Zuspruch, Motivation und Bestätigung erhalten. Der Plastikmüll muss weg und wir fangen an mit den Löffeln.
Januar 2019

Für unsere erste große Messe geht es nach Berlin. Voller Freude, Motivation aber auch Aufregung, was uns erwarten wird, bauen wir unseren ersten Messestand auf. Im Spoonie-Look präsentieren wir unseren Prototypen bei den Startup Days auf der Internationalen Grünen Woche Berlin. Startup Days heißt natürlich auch vor der Jury pitchen und diese innerhalb von 3 Minuten vom Unternehmenskonzept überzeugen. Ein besserer Jahresauftakt könnte nicht passieren, wir setzen uns gegen 20 Finalisten im Pitch durch und gewinnen den 1. Platz der Startup Days in Berlin.
Februar 2019
Wir ziehen weiter durch die Republik, besuchen Messen, stellen unseren Spoonie vor und vergrößern den Kundenstamm. Auch ein Logistiker ist gefunden… aber immer noch kein Löffel verkauft.
März 2019
Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, der Newsletter, Broschüren und Informationen werden versendet, Vorbestellungen aufgenommen…unsere 600.000 Löffel sind bereits auf dem Weg zu uns.
April 2019

Startschuss für die Spoonies. Die ersten Sendungen gehen raus, jede Menge Bestellungen werden abgearbeitet, kleine Probepakete versendet UND: wir verkaufen unsere ersten nachhaltigen und essbaren Eislöffel. Darauf wird erstmal angestoßen!
Mai 2019
Galileo strahlt, passend zu den Sommermonaten, einen Beitrag über Spoontainable aus. Von der Produktion bis zum ersten verkauften Löffel – kurz und knapp in drei Minuten. Wir knacken außerdem die halbe Million Löffel und merken… das Lager leert sich, Nachschub muss her!
Juni 2019

Auf in den Norden! Hamburg Startups veranstaltet das Food Innovation Camp – das lassen wir uns nicht zweimal sagen. In Hamburg wird außerdem der FIC Award verliehen – passend zum frischen Markteintritt gewinnen wir den Food Innovation Award 2019 in der Kategorie Best Newcomer! Wahnsinn! Auch die ersten Promis probieren unsere Spoonies: Wladimir Klitschko, Martin Schneider, Renate Künast, Ralf Dümmel und Christian Rach.
Juli 2019
Drei Monate nach der Markteinführung verzeichnen wir 700.000 verkaufte Löffel – mehr als eine halbe Million – 700.000 Plastikeislöffel, die wir durch unseren Spoonie einsparen konnten.
Doch natürlich nehmen wir auch unser Kundenfeedback auf und abreiten daran, den Spoonie und unsere Unternehmensprozesse stetig zu verbessern. Aus diesem Grund haben wir heimlich an weiteren Rezepturverbesserungen gearbeitet und ersetzen in unserer Geburtstagswoche den Ursprungs-Spoonie durch den glutenfreien Spoonie. Und dann feiern wir nicht nur Geburtstag, sondern gewinnen auch noch das Landesfinale des Elevator Pitchs 2019 des startup bw. Aber nicht nur das, das Publikum wählt uns zur Rampensau des Abends und wir erhalten das Busticket für #bawükommt. Unglaublich! Ein schöneres Geburtstagsgeschenk könnte es für uns nicht geben.

Das Fazit nach einem Jahr Spoontainable: Statistisch betrachtet scheitern 50% der Startup innerhalb der ersten beiden Jahre nach Gründung. Nur 15% der Gründer Deutschlands sind Female Founder. Wer gut in Statisitk ist, kann sich nun ausrechen, wie sehr wir gebangt, gekämpft und gearbeitet haben, um Spoontainable voran zu bringen, um unser Ziel zu erreichen, Plastiklöffel zu verbannen und durch den ersten essbaren Eislöffel zu ersetzen. Hierfür sind wir stolz auf uns und dankbar zu gleich. Ganz besonders für die viele Unterstützung durch unsere Familien, Freunde und natürlich unser Team, die Spoonie-Mädels. Wir haben in den letzten 12 Monaten Laufen gelernt und sind längst in der Startup Szene angekommen. Messeauf- und -abbau läuft wie geschmiert, kurze Nächte stecken wir locker weg und auch an das tägliche Achterbahnfahren haben wir uns gewöhnt. Für uns heißt es nun raus aus den Babyschuhen, rein in die Kinderschuhe.
Happy Birthday to us!